Ruinenland

 
Index     Startseite     News     Fotogalerie Burgen     Fotogalerie Lost Places
Videos     Gästebuch     Newsletter     Links     Impressum & Rechtliches


 

La Ferme du Diable (Die Farm des Teufels)

Eine dunkle (wenngleich erfundene) Legende rankt sich um das verlassene Hofgut. In den Zimmern mit alten Tapeten flogen aufgescheuchte Vögel umher; im Keller der "Teufelsfarm" lag eine alte Puppe mit versengten Haaren, die mit ihren starren Augen ins Leere blickte...

Zur Galerie (April 2008)

Zur Galerie (Mai 2007)


"La Ferme du Diable" (geschrieben von "Abendstern")

Francois Connard war stinksauer! „Warum hat sich diese faule Bande aus dem Staub gemacht?“ Diese Frage ließ ihn nicht mehr los, seit vor drei Tagen sein Bauernhof komplett verlassen vorgefunden wurde. Die Kühe muhten im Stall, sie hatten wohl seit Tagen nichts mehr zu fressen bekommen und waren auch nicht gemolken worden. Dadurch waren vorbeiflanierende Spaziergänger auf den Zustand des Hofes aufmerksam geworden. Ein Kalb war sogar schon verendet, vermutlich an Hunger eingegangen. “Was denken die sich eigentlich? Einfach zu abzuhauen und meinen schönen Hof verkommen zu lassen?!?“, dachte Francois. Und dann auch noch das Beste an der ganzen Geschichte: einer der Angestellten war in einer Kneipe aufgetaucht, hatte sich dort vollaufen lassen und hatte dann eine unglaubliche Geschichte zum Besten gegeben:

Es muss vor ungefähr zwei Wochen gewesen sein. Die Pächter-Familie Sautier und Ihre Angestellten hatten zu Abend gegessen, den Tisch abgeräumt, das Geschirr gewaschen und saßen nun alle irgendwo im Raum verteilt. Die Kinder spielten, die Eltern kümmerten sich um die Buchhaltung und er und sein Kumpel unterhielten sich über diverse Sachen. Auf einmal nahm das Gespräch der beiden aber eine ungewöhnliche Wendung. Michel fragte ihn, ob er schon einmal von der „Legende Satans“ gehört habe. Er (Jean) verneinte dies, wollte aber mehr darüber wissen, denn für mysteriöse und gruselige Geschichten hatte er sich schon immer interessiert.

Und Michel erzählte die Geschichte von einem Mädchen, dass gehört hatte, dass man, wenn man um Mitternacht mit eine Kerze vor einem Spiegel das „Vater unser“ rückwärts aufsagen würde, den Teufel rufen könne. Das Mädchen konnte diese Erzählung nicht glauben und wollte es unbedingt ausprobieren, was sie auch tat. In der darauf folgenden Nacht nahm sie eine schwarze Kerze, stellte sich in ihrem Zimmer vor den Spiegel und sagte das Vaterunser rückwärts auf. Auf einmal sah sie im Spiegel hinter sich eine Gestalt stehen... eine Gestalt halb Mensch, halb Ziegenbock! Er starrte sie böse an und das Mädchen erschrak, ließ die Kerze fallen und lief weg. Sie lief aus dem Haus in den Wald und wurde von da an nie wieder gesehen. Jean lachte: “Du willst mich doch veralbern! Satan, der Fürst der Dunkelheit, das personifizierte Böse soll einem einfachen menschlichen Wesen erscheinen? Wäre das nicht unter seiner Würde?“ „Du glaubst mir wirklich nicht, oder? Ich werde es dir beweisen, noch heute Nacht!“

In dieser Nacht stellte sich Michel um Mitternacht mit einer Kerze vor den Spiegel und sprach das Vater unser rückwärts: „Retav resnu mi lemmih....“ als er mit dem Wort „Nema!“ endete, ging er näher an den Spiegel. „Hmmmm.... wieso passiert denn da ni...!“ In diesem Moment hörte er ein schreckliches Lachen. „HarHarHar! Du armer Wicht! Du hast mich gerufen und nun sprich! Was willst du von mir?“ Hinter ihm im Spiegel war eine Gestalt erschienen. Halb Mensch, halb Ziegenbock mit gebogenen Hörnern auf dem Kopf und unbeschreiblich böse drein blickenden Augen! Michel erschrak und drehte sich um. Da stand er. Satan, der leibhaftige, das Böse in Person. „I-i-i-i-ch w-w-w-w-ollte doch n-n-ur....!“ „Du wolltest beweisen, dass es mich nicht gibt, was?“ sagte der Teufel. „Dafür werde ich dir und allen, die hier auf dem Hof wohnen das Leben zur Hölle machen!!!“ Und mit einem leisen „Plopp“ verschwand er.

In den folgenden Tage war auf dem Hof im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los! Ziegel stürzten vom Dach, Tiere gingen ein, das Wasser wurde ungenießbar, Lebensmittel verdarben schneller, als man zusehen konnte. Wenn man Radio hörte, waren ständig fremde Stimmen, die in unbekannten Sprachen redeten zu hören. Der traurige Höhepunkt war, als eines morgens Jean in den Kuhstall ging und die preisgekrönte Milchkuh der Familie Sautier tot und ausgeweidet an einem Haken von der Decke hing. Der streng gläubige Paul Sautier war entsetzt.

An diesem Abend fand eine Krisensitzung zwischen der Familie Sautier und den beiden Helfern Jean und Michel statt. Michel erzählte die Geschichte und das Ehepaar Sautier lachte ihn aus. „Wir wusste ja, dass du gerne mal einen über den Durst trinkst, aber ich glaube das Maß ist nun endgültig voll! Du bist gefeuert! Morgen packst du deine Sachen und verlässt diesen Hof!“ „Aber...“ „Kein aber! Ich will dich hier nicht mehr sehen!“ und für Paul Sautier war die Sache damit erledigt, denn er dachte, Michel wäre an dem Unglück, das seinen Hof seit ein paar Wochen heimsuchte, schuld.

In dieser Nacht war es so schlimm, wie noch nie zuvor! Die Fensterläden klapperten, die Türen schlugen auf und zu, man hörte Schritte auf dem Dachboden, das sich wie Hufgetrippel anhörte und ein schauriges Gelächter hallte durch das Haus. „Jetzt reicht es mir aber!“, dachte Paul Sautier, stand aus dem Bett auf und ging in Michels Schlafzimmer. Wie erstarrt blieb er stehen! Die Wand gegenüber der Tür war keine Wand mehr! Sie war ein Tor! Das Tor zur Hölle! Schwefelgeruch schlug ihm entgegen, Flammen schlugen aus der Öffnung und mittendrin stand der Teufel höchst persönlich! Das war zu viel für Paul Sautier. Er schlug die Tür zu, rannte in sein Zimmer und weckte seine Frau. Dann nahmen sie die beiden Kinder und liefen zur Tür hinaus. Seitdem hat man von ihnen nichts mehr gehört und nichts mehr gesehen...

„Na
ja...“, dachte Francois Connard, „wenigstens haben sie alles da gelassen, dann kann ich mich noch eine Zeit lang selbst um den Hof kümmern, bis ich neue Pächter gefunden habe.“ „Aber was soll dieser Quatsch mit dem Teufel? Die spinnen doch alle, und ich werde es ihnen beweisen!“ In dieser Nacht um Mitternacht stand der Besitzer der Ferme du Diable, Francois Connard mit einer brennenden Kerze vor dem Spiegel im unteren Flur und kam sich ziemlich dämlich vor, als er begann das Vater unser rückwärts zu zitieren. Nachdem er fertig war und mit einem lauten „Nema!“ geendet hatte sprach er laut: „Na also, ist doch gar nichts passiert! Diese Idioten!“ In diesem Moment sah er im Spiegel, wie sich eine klauenartige Hand auf seine Schulter legte und eine tiefe Stimmte sagte: „Guten Abend, Francois!“ Laut schreiend ließ Francois die Kerze fallen und lief aus dem Haus... Was aus ihm wurde, weiß niemand. Er gab wohl in den folgenden Tagen noch den Befehl, Fenster und Türen des Hauses zumauern zu lassen, aber er selbst wurde nie wieder auch nur in der Nähe des Anwesens gesehen.

Quelle: "dralzheimer", mit frndl. Genehmigung

Anm.: Diese Legende ist rein fiktiv. Reelle historische Daten zu dem Anwesen sind mir leider nicht bekannt.

 

www.Ruinenland.de